Vertrauen schenken und die Batterien wieder aufladen
Wem kann ich vertrauen? Eine klärende Reflexions-Übung.
Vertrauen: Irgendwie ein alter Schuh und gleichzeitig brandaktuell. In der Wirtschaft von heute suchen UnternehmenslenkerInnen zunehmend Mitarbeitende, die kreativ und eigenverantwortlich handeln. Sie sollen das Unternehmen voranbringen und weiterentwickeln, also unternehmerisch denken und handeln. Das braucht ein hohes Vertrauen untereinander.
Vertrauen heißt, sich aufeinander verlassen zu können, ohne zu wissen, was der andere tun wird.
Dabei geht es weniger um die Akkuratheit der Vorhersage. Vielmehr darum, dass ich meinem Gegenüber bestimmte Motive unterstelle, die ich aus meiner Wahrnehmung seines Handelns ableite. Und auch wenn er unter sich ändernden Umständen ganz anders handelt, vertraue ich darauf, dass er immer noch passend zu diesen Motiven agiert.
Vertrauen ermöglicht also, uns auf andere zu verlassen, auch ohne zu wissen, was genau sie tun werden. Es ermöglicht uns, gegenseitige Unterstützung und Zusammenarbeit, auch bei hoher Varianz in der Umgebung und in den Handlungen unserer MitstreiterInnen.
Übung
Die folgende Selbsteinschätzung ermöglicht es Ihnen, über die »Vertrauensbatterie« nachzudenken, die Sie gegenüber jeder Person im Team individuell haben und ermutigt Sie, sich auf Aktionen zu konzentrieren, mit denen die verbrauchten Vertrauensbatterien aufgeladen werden können.
Stellen Sie sich dazu drei Personen aus Ihrem direkten Arbeitsumfeld vor.
- Wie stark ist Ihre Vertrauensbatterie gegenüber diesen Personen aufgeladen?
- Wie sehr können Sie sich auf diese Personen verlassen? 10 %, 50 %, oder sogar 100 %? Schreiben Sie jeweils neben den Namen die Prozentzahl.
Perspektivwechsel: Anschließend überlegen Sie sich, wie sehr diese Personen Ihnen vertraut.
- Liegt der Wert Ihrer Einschätzung auf einem ähnlichen Level oder gibt es deutliche Abweichungen?
- Welche Gründe gibt es dafür?
Was können Sie ab sofort anders machen, um die Vertrauensbatterie weiter aufzuladen?
